Aktuelles von der ASP afrikanische Schweinepest

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Nordöstlich der Kleinstadt Zlin im Osten von Tschechien grassiert zur Zeit die ASP.

Um den zentralen Bereich wurde entlang der Hauptstraßen ein Elektrozaun errichtet, um ein Auswechseln der Wildschweine zu verhindern bzw. zu erschweren. Dieser Bereich ist ca. 15 Quadratkilometer groß.

Innerhalb dieses Hotspots gibt es nur einen zusammenhängenden Wald von etwa 800 ha Größe.

Diese Fläche ist sehr gering. Dafür ist die Wildschweinpopulation sehr hoch. Fast alle Funde von verendeten Sauen sind im Wald. Die meisten wird man nicht finden, da sie bereits von anderen Tieren aufgefressen wurden.

Von 232 verendet aufgefundenen bzw. erlegten Wildschweinen im inneren Bereich waren 184 positiv vom Virus befallen. Das entspricht 80 % der Sauen.

Im gefährdeten Bezirk, außerhalb des Elektrozaunes ,  wurden von 80 erlegten Sauen nur 7 positiv auf ASP getestet und außerhalb des Infektionsbereiches wurde bei 62 erlegten Wildscheinen kein positiver Fall festgestellt.

 

Wie kommt es zur Übertragung?

Es geht nur mit der Übertragung durch Blut. Ganz im Gegensatz zur europäischen Schweinepest, die auch mittels Tröpfcheninfektion verbreitet wurde.

Im Blut sind die ASP Viren vorhanden. Sie können so von Wildschein zu Wildschwein übertragen werden.

Die für uns entscheidende Übertragung bzw. Verbreitung erfolgt über selbst hergestellte Wurst und Fleischwaren, die vorher nicht gekocht wurden. Selbst in gefrorenem Zustand hält sich das Virus noch Monate.

Das weggeworfene Wurstbrötchen und andere Fleischreste sind nicht zu unterschätzen.

Der Mensch oder sein Hund können ebenfalls als Überträger in Frage kommen, wenn sie mit dem Blut des infizierten Wildschweines in Kontakt kommen und es auf diesem Wege weitertragen.

Ein Befall von Hausschweinbeständen ist zunächst nicht zu erwarten. Sollte allerding ein Wildschwein in Deutschland positiv getestet werden, dann wird der außereuropäische Handel mit Schweinefleisch sofort gestoppt. Darin liegt die Gefahr für unsere Landwirtschaft.

Prädatoren wir Wolf, Bär, Dachs, Luchs u a. Aasfresser sind als Überträger so gut wie auszuschließen.

Das Virus trägt im Inneren sein genetisches Material und ist von einer Eiweißhülle umgeben. Wird diese Hülle aufgebrochen, stirbt das Virus ab.

Beim Fressen werden die Viren durch den Speichel zerstört, ansonsten durch die Magensäure.

Es kann also keine Verbreitung durch Kot o.ä. erfolgen.

Bisher ist es nicht gelungen, Erbmaterial zu isolieren und zu vermehren, um einen Impfstoff zu entwickeln. Die Seuche ist derart aggressiv, dass die infizierten Stücke nahezu alle innerhalb weniger Tage verenden.

In einer intakten Rottenstruktur lässt sich eine Seuche besser bekämpfen, da sie nur einen geringen Aktionsradius zeigt.

Unter Umständen könnte eine Lösung darin bestehen, die befallenen Bereiche völlig in Ruhe zu lassen und mittels Durchseuchen ein Erlöschen der ASP zu erreichen.

Die verstärkte Bejagung von Schwarzwild im Vorfeld um die Bestandszahlen deutlich zu verringern ist eine Möglichkeit, allerdings sind uns Jägern bisher keine probaten Mittel an die Hand gegeben worden.

Meines Erachtens ist der Einsatz von Nachtzielgeräten sinnvoll und dringend erforderlich. Ohne werden wir die Abschusszahlen nur unwesentlich erhöhen können.

 

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